Schmierstoffindustrie und Nachhaltigkeit passen nicht zusammen? Doch, wie Rainer Janz, Bereichsleiter Produkt- und Qualitätsmanagement bei Bantleon, im Interview mit UmweltDialog erläutert. Ein Gespräch über gesellschaftliche Spannungsfelder, Nachhaltigkeitsprinzipien und vielversprechende Lösungsansätze.

UmweltDialog: Man hat derzeit manchmal den Eindruck, dass die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Prioritätenliste ein paar Schritte nach unten gerutscht ist. Wir reden jetzt ganz viel über Krieg, Kosten, Wirtschaftskrise – viele Menschen haben gerade anderes im Kopf. Spüren Sie das auch?

Rainer Janz: Es gibt im Moment unglaublich viele Spannungsfelder. Das hatten wir so in den letzten Jahrzehnten nicht. Wir bemerken das alle in unserem beruflichen Alltag, aber auch in unserem privaten Tun. Das kriegen alle im Moment ein bisschen ab – der eine mehr, der andere weniger. Grundsätzlich glaube ich aber, dass es uns in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern schon sehr gut geht. Und da wünsche ich mir dann auch ein bisschen mehr Bodenständigkeit und vor allem auch mehr Optimismus.

Es gibt im Moment unglaublich viele Spannungsfelder. Das hatten wir so in den letzten Jahrzehnten nicht. Wir bemerken das alle in unserem beruflichen Alltag, aber auch in unserem privaten Tun.

Sie plädieren dafür, beim Thema Nachhaltigkeit Prinzipien wie Langlebigkeit und Werteerhalt stärker in den Vordergrund zu rücken. Wie gehen Sie damit bei Bantleon um?

Als Schmierstoff-Anbieter haben unsere Produkte eine ganz klar umrissene Aufgabe: Wir wollen Reibung und Verschleiß vermeiden, um so bei Maschinen und Anlagen Prozesse sicherzustellen – bei gleicher Qualität und langlebig. Das ist unser Beitrag, den unser Produkt auch im Bereich der Nachhaltigkeit leisten kann. Hier ist das Thema Lebensdauer, also die Nutzung bereits verbrauchter Ressourcen, für mich ein ganz zentraler Faktor. Hier können wir als ganze Branche einen guten Beitrag leisten.

Bei Bantleon kaufen unsere Kunden aber nicht nur ein Produkt, sondern ein umfassendes Serviceangebot. Dieses schließt die gesamte Prozesskette ein und umfasst dabei die komplette Pflege und Wartung von Fluiden und Maschinen einschließlich einer innovativen und transparenten Datenerfassung.


Das nennt sich Fluidmanagement und trägt zur Nachhaltigkeitsperformance Ihrer Kunden bei. Wie das?

Das ist ein klassisches Thema der Ressourcenschonung. Durch die Pflege der Kühlschmierstoffe bleiben sie qualitativ hochwertig und können länger im Prozess verwendet werden. Dadurch verringert sich wiederum die Entsorgungsmenge, während die Prozess- und Rechtssicherheit beim Kunden steigt. Wie bilden dafür eigenes Personal, beziehungsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunden sachkundig aus und setzen dieses entsprechend für die Erbringung der Serviceleistungen ein. Darüber hinaus nutzen wir eine digitale Lösung, die zusätzliche Rechtskonformität bietet und Verbräuche und Kosten analysiert. So können Kunden vorausschauend handeln und planen.

Primäres Ziel von uns ist, durch den hohen Qualitätsstandard die Produkte möglichst lange am Leben zu erhalten, so dass sie möglichst lange ihre Aufgabe erfüllen und im besten Fall dann auch nach der End of Life-Phase noch einmal wertschöpfend an anderer Stelle wiederverwendet werden können.

Lebensdauer verlängern, Ressourcen schonen und wenn möglich in den Kreislauf zurückführensind aktuell intensiv diskutierte Stichworte. Wo sehen Sie die Grenzen mit Blick auf Technik, Kosten und Verfügbarkeit?

Wenn wir jetzt in unserer Produktgruppe bleiben, ist da irgendwann eine „End of Life-Phase“ erreicht. Primäres Ziel von uns ist, durch den hohen Qualitätsstandard die Produkte möglichst lange am Leben zu erhalten, so dass sie möglichst lange ihre Aufgabe erfüllen und im besten Fall dann auch nach der End of Life-Phase noch einmal wertschöpfend an anderer Stelle wiederverwendet werden können. Hier gibt es bereits die Möglichkeit, mit sogenannten Zweit- oder Re-Raffinaten diese Produkte wieder in die Kreislaufwirtschaft einzubringen. Das sind definitiv heute schon Lösungsansätze, die aber noch nicht komplett zu Ende gedacht sind, insbesondere in technologischer Hinsicht. Dennoch sieht man, dass wir schon auch auf einem guten Weg sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

Kennen Sie schon unseren Podcast mit Bantleon?
Dr. Elmer Lenzen von UmweltDialog im Gespräch mit Rainer Janz