Mehr Engagement von Unternehmen erwartet

Deutschland und andere westliche Nationen stehen sich stetig verändernden gesellschaftlichen Dynamiken und wandelnden Verbrauchererwartungen gegenüber. Die aktuelle globale Studie der Zeno Group zeigt, dass Verbraucher einen „Responsibility Reset“ in der Wirtschaft erwarten – Unternehmen sollen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und sich authentisch für gesellschaftliche Belange engagieren.

81%

der Verbraucher weltweit finden es wichtig, dass Unternehmen sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus für gesellschaftliche Themen engagieren.

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sind der Ansicht, dass Unternehmen sich vor allem auf „Druck von außen“, nicht aber aufgrund eigener Überzeugungen für Nachhaltigkeit engagieren.

Die Studie vergleicht die Ansichten von Verbrauchern und Führungskräften zur Rolle von Unternehmen bei der Bewältigung drängender gesellschaftlicher Probleme weltweit: Sie beleuchtet zudem, wie sich Unternehmen engagieren können, um ihrer Verantwortung und den Erwartungen von Verbrauchern gerecht zu werden, und dabei ihre Unternehmensinteressen und -reputation wahren können.


Die wichtigsten Ergebnisse:

81 Prozent der Verbraucher weltweit finden es wichtig, dass Unternehmen sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus für gesellschaftliche Themen engagieren. Der „goldene Mittelweg“ für Unternehmen besteht in einer Kombination aus Unterstützung und Interessenvertretung (zusammen 68 Prozent). Das bedeutet, dass Unternehmen sich aktiv für gesellschaftliche Themen einsetzen, und dabei mit relevanten Dritten zusammenarbeiten, die einen direkten Bezug zum Thema haben. Deutsche Verbraucher sind unter allen untersuchten Märkten am ehesten der Meinung, dass Unternehmen und Marken derzeit „noch damit zu kämpfen haben“, soziale Probleme effektiv anzugehen (73 Prozent gegenüber 62 Prozent der weltweiten Verbraucher).

Nur 13 Prozent der globalen Verbraucher sind der Meinung, dass Unternehmen eine aktive Führungsposition einnehmen sollten, um gesellschaftliche Themen zu adressieren. Sowohl deutsche (76 Prozent) als auch globale Verbraucher (71 Prozent) sind sich einig, dass die Regierung hier mehr Verantwortung für die Auseinandersetzung mit und Bewältigung der sozialen Probleme trägt als Unternehmen und Marken (jeweils 48 Prozent).

Während Verbraucher darauf drängen, dass Unternehmen sich stärker mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen, glauben Führungskräfte, dass sich ihre Unternehmen bereits angemessen engagieren.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Befragung von Utopia: 85 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer der Verbraucherplattform haben den Eindruck, dass Unternehmen ihrer Verantwortung in puncto Nachhaltigkeit nicht gerecht werden. Und zwei Drittel sind der Ansicht, dass Unternehmen sich vor allem auf „Druck von außen“, nicht aber aufgrund eigener Überzeugungen für Nachhaltigkeit engagieren. Ähnlich groß ist die Ambivalenz in Bezug auf die Nachhaltigkeitskommunikation von Unternehmen. 80 Prozent der von Utopia Befragten begrüßen es, wenn Unternehmen über Nachhaltigkeit kommunizieren. Gleichzeitig zeigen sich 67 Prozent misstrauisch, dass gerade so viele Unternehmen mit Klimaschutz- und Umweltthemen werben.

„Gesellschaftlich aktiv zu werden, ist für Unternehmen gerade in Deutschland zunehmend wichtig, denn die Stimmung der Verbraucher ist gedrückt. Unsere Studie zeigt, dass Deutschland nach Frankreich die negativste Sicht auf die aktuellen Entwicklungen weltweit hat – auch mit Blick auf die nationale Wirtschaft“, fasst Sarah Jüttner, Managing Director bei Zeno Germany, zusammen. „Unternehmen und Marken kommt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung sozialer Probleme zu. Sie haben Zugang zu Ressourcen und Einfluss, den sie nutzen können, um positive Veränderungen zu bewirken.“

Optimistisch stimmt, dass erste wichtige Schritte bereits im Gange sind: Gesetze, die ein Engagement bei sozialen Herausforderungen forcieren, wie beispielsweise das kürzlich verabschiedete Lieferkettengesetz, zeigen, dass die Notwendigkeit für ein Umdenken bereits in den Köpfen der Unternehmer und Politiker verankert ist. Darüber hinaus werden zunehmend Initiativen von deutschen Unternehmen und Einzelpersonen ins Leben gerufen, die sich für gesellschaftliche Themen einsetzen und Herausforderungen aufzeigen und angehen.

13%

der globalen Verbraucher sind der Meinung, dass Unternehmen eine aktive Führungsposition einnehmen sollten, um gesellschaftliche Themen zu adressieren.